Innovationsmanagement durch den Einkauf

 

Der Anteil der Lieferanten an der Wertschöpfung und damit einhergehend die Komplexität der Lieferkette hat in den letzen Jahren stetig zugenommen. Der Anteil der externen Wertschöpfung an den Kosten des Endprodukts beträgt beträgt lt. Studie von Ernst & Young bereits über 60%.

Mit der Verlagerung der Wertschöpfung auf den Zulieferer verlagert sich auch zunehmend die Aufgabe, Innovationen zu generieren. Unternehmen sind nun stärker auf die externe Entwicklungskompetenz und Innovationskraft ihrer Lieferanten angewiesen. Der Einkauf als Bindeglied zu den Lieferanten nimmt dabei eine strategische Position in der Einbringung von Innovationen ein. Er wird neben seinen klassischen Beschaffungsaufgaben zum aktiven Vermittler von Innovationen entlang der Wertschöpfungskette. Marktkenntnisse, strategische Sichtweise und bereichsübergreifende Zusammenarbeit sind zukünftig die Hebel zur Realisierung von Kosteneinsparungen durch Innovationen. Die Funktion des Einkaufs ist es die Innovationen der Lieferanten zunehmend zu managen und zum richtigen Zeitpunkt für das Unternehmen nutzbar zu machen.

Mit diesen gesteigerten Ansprüchen an den Einkauf gehen jedoch auch gesteigerte Herausforderungen an die Einkaufsorganisation, die strategischen sowie operativen Beschaffungsprozesse und den einzelnen Einkäufer einher. Durch die Trends im Innovationsmanagement eröffnen sich dem Einkauf im Umkehrschluss auch neue Chancen. Das aktive Marketing von im Unternehmen bisher nicht etablierten Technologien ermöglicht dem Unternehmen letztlich eine signifikante Weiterentwicklung seiner Produkte. Durch einen gezielten Zukauf von technologischen Kompetenzen in der Produktentstehungsphase können die Entwicklungszeiten verkürzt werden. Externe Entwicklungen sind dabei im Fall eines Know-how-Vorsprungs des Lieferanten effizienter und dadurch oftmals kostengünstiger als eine Eigenentwicklung.